ANTIFASCHISMUS
Wie schon in unserem Namen zu lesen, begreifen wir uns als Anitfaschist*innen.
Der Faschismus bekam Anfang des 20 Jahrhundert als rechtsradikale politische Strömung das erste Mal durch den italienischen Diktator Mussolini einen Namen. Die Ideologie der extremen Rechten ist von rassistischen, fremdenfeindlichen, ableistischen und sexistischen Gedanken geprägt und seit damals für schreckliche Massenmorde, wie den Holocaust und weitere absolut verwerfliche Verbrechen an der Menschheit verantwortlich. Der Faschismus stellt auch heute noch eine der größten Gefahren für unsere Gesellschaft dar. Deshalb sehen wir es als eine zivilgesellschaftliche Aufgabe den Faschismus, egal wo er auftaucht, mit allen Mitteln zu bekämpfen. Wir als Gruppe, möchten durch die Organisation von
Demonstrationen, Informationsveranstaltungen, sozialen Projekten und vieles mehr, einzeln und in Netzwerken, Menschen in ihren antifaschistischen Engagement unterstützen und Rahmenbedingungen für den antifaschistischen Kampf bieten.
QUEERFEMINISMUS
Antifaschismus setzt sich von Beginn an für marginalisierte Personengruppen ein und arbeitet dabei mit aktueller Forschung. Es ist unserem Verständnis nach, durch das Grundwesen von Antifaschismus eine Selbstverständlichkeit, sich für
Queerfeminismus ein zu setzten, da das Patriarchat queere Menschen noch viel zu erfolgreich unterdrückt und die rechte Szene daran arbeitet, Queere Menschen und Frauen aus der Öffentlichkeit auszuschließen. Extra betonen möchten wir es an dieser Stelle, da Queerfeminismus ein prägnanter Teil unserer Arbeit ist und einen unserer Schwerpunkte darstellt.
KLIMAGERECHTIGKEIT
Als Gruppe zeigen wir uns jederzeit solidarisch mit der Klimagerechtigkeitsbewegung. Der Kampf für Klimagerechtigkeit ist nicht nur der Kampf gegen den schon Jahrzehnte lang wissenschaftlich bekannten kapitalistischen Raubbau (Ausbeutung) an der Natur, sondern damit auch der Kampf gegen dessen kolonialen und imperialen Elementen.
ANTIKAPITALISMUS & SOZIALE GERECHTIGKEIT
Antifaschismus umfasst weit mehr als nur Nazis bekämpfen, es beinhaltet auch eine intersektionale Analyse der herrschenden Ausbeutungsstrukturen. Wir wollen uns als Gruppe dem Faschismus entgegenstellen und damit auch dem System, das ihn nährt. Wir lehnen die kapitalisitische Marktwirtschaft als System ab. Denn eine kapitalistische Gesellschaft baut auf die Ausbeutung der Armen auf und kontrolliert die arbeitenden Menschen durch finanzielle Abhängigkeit. Außerdem werden faschistische und patriachale Strukuren von den kapitalistischen Sitten aufrecht erhalten und unterstützt.
Die Ungleichverteilung der kulturellen, sozialen und finanziellen Ressourcen ist für uns alle spürbar und sorgt lokal, wie global, für massive soziale Ungerechtigkeiten, von welcher vorallem Flintas, queere Menschen, Bipocs und behinderte Menschen° betroffen sind. Wo es gesellschaftliche Unterdrückung gibt, muss das Proletariat gemeinsam gegen Herschafftsstrukturen vorgehen. Als queerfeministische Antifagruppe, kämpfen wir daher für klar feministische und antikapitalistische Perspektiven ohne die es kein Ende des Faschismus geben wird.
CRITICAL WHITENESS & TOXISCHE MÄNNLICHKEIT
Sowohl die Ausbreitung des Kapitalismus, als auch der materielle Reichtum des Westens ist zum größten Teil nur aufgrund der massiven kolonialen, sowie rassistischen Unterdrückung von Bipoc bis heute möglich. Deshalb wollen wir als bis jetzt komplett weiße und westliche Gruppe, stätig unsere Position in der Gesellschaft reflektieren.
Als feministische Gruppe, die offen für Menschen jeden Geschlechts ist und damit auch Menschen, die in einer patriarchalen Gesellschaft männlich sozialisiert wurden, ist es unser Anspruch, diese Sozialisation aufzuarbeiten und zu reflektieren.
Wir müssen uns kritisch damit auseinandersetzen was das „Mannsein“ bzw Männlichkeit in unserer Gesellschaft bedeutet. Das patriarchal-kapitalistische System propagiert, ob bewusst oder unbewusst, männliche Idealtypen oder Bilder eines „richtigen Mannes“. Ein jeder Mensch wird ab der Geburt / Beginn der Sozialisierung mit diesen Idealtypen konfrontiert und verinnerlicht diese. Das macht ein patriarchales System aus. Da diese Werte und Haltungen aber von Individuen verinnerlicht werden, sind Handlungsweisen und Verhalten auch in zwischenmenschlichen Interaktionen oft von Hierarchiebildung, Übergriffigkeit und Wettkampfdenken geprägt.
Es gilt, zu erörtern was diese Anforderungen von Männlichkeit an Auswirkungen auf das folgliche Verhalten auf sowohl Cis-Männern als auch FLINTA haben.
Um in der feministische Debatte und dem antipatriarchalen Kampf teil der Lösung, statt teil des Problems zu sein ist deshalb die Reflexion und die Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten, der männlichen Sozialisierung, Sexismus und den gesellschaftlichen und kulturellen Anforderungen notwendig.
Regelmäßig treffen sich die alle cis-männlichen Mitglieder der Gruppe, um die vor allem in der Pupertät gewaltsame Abspaltung der Weiblichkeit und die dadurch entstehende, systematische Ablehnung von „Queerness“ aufzuarbeiten.
Schuld ist das System, die Verantwortung liegt trotzdem auch bei einzelnen Menschen und Gruppen. Die eigenen patriachalen Verhaltensweisen zu erkennen und zu reflektieren. Nur so können die Grundsteine für eine bessere Welt, bzw. ein gerechteres System gelegt werden.
SEX WORK POSITIV
Innerhalb der linken Szene gibt es immer wieder Konflikte über Sexwork, wir haben eine klare Stellung. Sexwork ist im Rahmen der Selbstbestimung nicht zu verbieten. Auf der einen Seite bietet es überdurchschnittlich vielen queeren Menschen und Frauen einen Arbeitsplatz. Denn es ist ein Bereich von Arbeit, der sehr Selbstbestimmt und Abseits des Systems funktionieren kann. Menschen, die keine Anstellung bekommen, haben wenige Möglichkeiten, daher sollten die bestehenden Chancen der finanziellen Autonomie ausgebaut und sicherer gestaltet werden. Diese Arbeit, die auch mehr als nur Sex beinhaltet, sollte anerkannt werden, damit die betreffenden Personen die gängigen Rechte erhalten und sicherer gestaltet werden. Trotzdem ist es nicht zu vernachlässigen, dass Sexwork häufig in Zwangskontexten geschieht. Ein Verbot würde jedoch nur zu weiterer Kriminalität und Menschenhandel führen und somit Ausstiegsprogramme für Sex Worker*innen erschweren. Wir sehen Sex Work nicht als Problem, sondern den Kapitalismus, die fehlende Sozialpolitik und die rassistische Migrationspolitik die Zwangskontexte erlauben und befürworten.
AWARENESS & FEHLERKULTUR
In einer Gesellschaft, wo pures Leistungsstreben und Unterdrückung vieler unserer Leben prägt, wollen wir auf einander acht geben und einen Umgang miteinander anstreben, bei dem sich alle möglichst wohlfühlen. Dazu gehört es, auf aktuelle Stimmungen ein zu gehen und den Anspruch zu haben, alle mit zu bedenken. Uns ist klar, dass wir das nicht leisten können, da wir nicht genug Wissen über alle verschiedenen
Lebensrealitäten haben. Wir sehen uns sehr offen und bemüht immer besser zu werden und weiter zu lernen.
Klare Worte dürfen für eine konstuktive Gruppenarbeit nicht fehlen, und sind für uns ein fundamentaler Bestandteil einer produktiven politischen Arbeit. Diskussionen dürfen weiter laufen, auch wenn der Tonfall etwas lauter gewählt wurde oder Emotionen dazu kommen. Wichtig ist uns dabei, dass es in einem Rahmen bleibt, mit dem alle Menschen umgehen können und sich ausgesprochen werden kann. Wir erwarten von cis Männern, dass sie ihre gesellschaftliche Stellung auch in Diskussionen / Konflikten kritisch reflektieren und sich dieses in ihrer Lautstärke und Rhetorik widerspiegelt
wir haben das Wort behindert genutzt, um klar zu stellen, daß die Gesellschaft die Menschen behindert. Das Wort ist eine Beschreibung einer Menschengruppe, die durch die Gesellschaft aktiv und auch passiv exkludiert werden aufgrund von Ableismus.